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Von den Kirchen in die Halle

Rund 1000 Stimmen beim Dekanats-Chortag in Bruchsal
Wo haben sie noch Kommunionhelfer gesucht?“ fragte eine Sängerin im Foyer. „Da drin, in der Kirche“, antwortet ihre Kollegin. Die Kirche war in diesem Fall ausgestattet mit Basketball-Körben, Sitztribünen und bunten Linien auf dem Boden: Es musste schon eine Sporthalle sein, um allen Kirchenchören im katholischen Dekanat Bruchsal auf einmal Platz zu bieten, die „regulären“ Gottesdienstbesucher bekamen sogar Tribünenplätze. Ging es beim letzten Chortag noch nach Speyer, hatte man sich jetzt für heimische Gefilde entschieden: Zuvor gestalteten die Chöre gruppenweise in den sechs Bruchsaler Kirchen so genannte Statio-Gottesdienste, kurze Andachten in verschiedener musikalischer Ausrichtung. „Ich war beeindruckt von der Vielfalt des Chorgesangs“, lobte Dekan Wolfram Stockinger, der zumindest an drei Veranstaltungen einige Minuten verbracht hatte, bevor die kurze Sternwallfahrt in die Sporthalle einsetzte.



Dort war zunächst Improvisationsgeschick gefragt, als per Durchsage noch einige Kommunionhelfer gesucht wurden. „Natürlich sind auch Frauen erlaubt“, sagte Dekanats-Chorleiter Markus Zepp am Mikrofon. „Da musst du erst den Dekan fragen“, flachste Dekan Stockinger, als würde er nicht direkt neben ihm stehen. „Wenn der Nein sagt, geh ich gleich nach Hause“, gab Zepp grinsend zurück. Die locker-freundschaftliche Stimmung, die fast immer herrscht, wenn Menschen miteinander musizieren, stand in keinerlei Widerspruch zum konzentrierten Singen der rund 1000 Stimmen, dirigiert von Markus Zepp, an der Orgel begleitet von Markus Bellm. Seit Ostern wurden die Lieder, viele davon aus der „Mass of All Saints“ von Alan Wilson, in allen Kirchenchören zwischen Rheinhausen, Bretten und Weingarten geprobt, um sie jetzt gemeinsam zu singen.
Das Motto „Du führst mich hinaus ins Weite“ aus Psalm 18 führte Dekan Stockinger in seiner Predigt weiter aus mit Hilfe eines weiteren Psalmes: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“. Co-Zelebrant Wolfgang Gaber, Präses des Diözesanen Cäcilienverbandes, griff das in seinem abschließenden Dankwort an die Chöre gerne auf: „Ich wünschte, die Mauern würden aufreißen, damit alle diese Stimmen hören und mehr Menschen den Kirchenchören beitreten!“ Der ehemalige Leiter des Nachbardekanats Wiesloch ist seit wenigen Wochen Dompfarrer in Freiburg: „Das Münster allein hat vier Orgeln, es gibt unzählige Chöre – da singt es an jeder Ecke“ berichtete er von seiner neuen Wirkungsstätte. Angesichts der 860 Chöre in der Erzdiözese Freiburg mit rund 220.000 Sängern war er sich an diesem Abend sicher: „Aber die besten Sängerinnen und Sänger sind im Dekanat Bruchsal.“ Überflüssig zu erwähnen, dass der darauf folgende Applaus an den Mauern kräftig rüttelte.

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